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Die Wichteltür

Ein Weihnachtswichtel zieht ein

Während sie in anderen Ländern, insbesondere in Skandinavien, längst lange Tradition hat, war sie in Deutschland bis vor wenigen Jahren noch nahezu unbekannt: die Wichteltür. Vielleicht stößt man auch erst darauf, wenn man Kinder hat, die im richtigen Alter sind, aber ich glaube wirklich, dass sich da gerade erst ein Trend abzeichnet, der in den nächsten Jahren durchaus Potential hat auch bei uns ganz selbstverständlich zur Vorweihnachtszeit dazuzugehören. Man kann ja von Bräuchen, die aus anderen Ländern zu uns kommen, halten was man möchte und sicherlich gibt es Beispiele, bei denen es hauptsächlich um den Kommerz geht (ohne jetzt auf die Sinnhaftigkeit von Halloween einzugehen). Bei dem Brauch der Wichteltür handelt es sich aber um eine so wunderschöne, fantasieanregende Geschichte, dass wir einfach nicht anders können, als diese Tradition zu mögen.

Was genau verbirgt sich hinter dem Brauch der Wichteltür?

In Dänemark heißt der Brauch „Nissedør“ (Nisse=Wichtel, dør=Tür). In der Vorweihnachtszeit kommen sogenannte Julenisser, Weihnachtswichtel, in die Häuser, um bei den Vorbereitungen für Weihnachten zu helfen. Es sind liebe, niedliche kleine Zeitgenossen, die nichts Böses im Sinn haben. Außer man behandelt sie nicht gut, dann spielen sie Streiche oder verschwinden auch wieder. Auch in Schweden und Finnland gibt es ähnliche Traditionen. Sicherlich kennen einige das Buch Tomte Tummetott von Astrid Lindgren. Tomte ist das schwedische Wort für Wichtel. Wenn man mal etwas darüber nachdenkt, dann ist die Idee ja auch gar nicht so fremd, denn auch in unseren alten Geschichten, Märchen, aber auch modernen Kinderbüchern, tauchen sie schließlich immer wieder auf: Zwerge, Feen und Wichtel. Häufig sind es kleine Waldbewohner, aber es gibt ja beispielsweise auch Klabautermänner auf Schiffen, die Heinzelmännchen oder natürlich den beliebten kleinen Pumuckl in Meister Eders Werkstatt – letztlich alles eine Art Wichtel. Oh Oh, wenn das Pumuckl hören würde, dass er hier mit Heinzelmännchen verglichen wird … Schnell zurück zur Wichteltür!

Was genau machen die Weihnachtswichtel?

Die Wichtel ziehen in der Vorweihnachtszeit, bei einigen am 1. Advent, bei anderen am ersten Dezember oder am Nikolaustag, in die Häuser der Menschen ein, um diese bei den Weihnachtsvorbereitungen zu unterstützen. Je nach Auslegung der Geschichte, unterstützen sie mehr die Familie oder mehr den Weihnachtsmann. Als Eltern kann man sich so einen Wichtel natürlich auch gut zunutze machen und sagen, sie beobachten für den Weihnachtsmann, ob die Kinder denn auch lieb sind. Oder aber man sagt, sie berichten dem Weihnachtsmann, was sich die Kinder wünschen oder bringen gar den Wunschzettel zu ihm. Klassisch läuft es so, dass der Wichtel den Kindern kleine Briefe schreibt in denen er erklärt wer er ist und was er möchte und in denen er auch um Hilfe oder vielleicht ein paar Kekse bitten kann. Helfen die Kinder ihm dann, zaubert er daraufhin eine Kleinigkeit. Der Wichtel wird den Kindern in jedem Fall erklären, dass er tagsüber schläft und nicht gestört werden möchte und nachts fleißig ist. Diese Tatsache ermöglicht es den Eltern natürlich, dem kleinen Mann oder auch der Wichtelfrau bei den Wundern ein bisschen unter die Arme zu greifen.
Einige haben die kleinen Wichtel auch ganzjährig bei sich wohnen, mal im Garten, mal aber auch im Haus. Wie auch immer man es macht: die Wichtel sorgen für leuchtende Kinderaugen. Also noch ist unser Wichtel nicht eingezogen, daher vermute ich das nur, aber ich bin mir sehr sicher, dass sich unser Zaunkönig wahnsinnig freuen wird und gespannt abwarten wird, was der Wichtel denn so alles macht. Er hatte schon einmal „Berührung“ mit einem Wichtel, als die Kleine im Sommer, im Wald eine Wichteltür angebracht hat, die wir dann „zufällig entdeckt“ haben. Genauer gesagt war das während der, wie wir sie nennen, Corontäne-Phase Nr. 1, als wir jeden Tag im Wald spazieren waren und es für den Großen spannender gestalten wollten. Er hat den Wichteln dann ein Schneckenhaus geschenkt und am nächsten Tag hatten sie ihm ein mini Glas mit Marmelade hingestellt.

Wann zieht der Weihnachtswichtel ein?

Ich denke unser Wichtel wird am 1. Advent einziehen, spätestens am 1. Dezember. Ich werde hier dann nach und nach noch Bilder ergänzen bzw. euch auf Instagram (@zaungeschwister) regelmäßig darüber unterrichten, was der kleine Wichtel so treibt.

Die süße Wichteltür, die ihr auf dem Bild sehen könnt, ist übrigens von Tiny Foxes.* Das Besondere daran ist, dass das Fenster nach etwas Aufladung mit Licht im Dunklen leuchtet. Es gibt natürlich auch ganz viele tolle Bastelanleitungen und viele Blogger und Bastler, die wirklich zahlreiche Tipps rund um das Wichtelthema zusammengetragen haben. Wer dort auch aktiv ist, findet auf Pinterest zum Thema „Wichteltür“ oder auch „Feentür“ ganz viele Ideen und auf Instagram gibt es unzählige niedliche Beispiele unter dem #wichteltür oder #wichtelzauber2020. Wenn ihr keine Zeit habt das Zubehör selbst zu basteln (ich war hier auch eher faul bzw. anderweitig beschäftigt), dann könnt ihr euch sehr gut auch im Spielzeugladen eures Vertrauens, in der Puppenhaus-Ecke umsehen.

 

Weitere Bilder folgen wie gesagt. Bis dahin würde ich mich freuen, wenn ihr uns berichtet, ob ihr die Tradition kennt, ob bei euch vielleicht sogar schonmal ein Wichtel gewohnt hat oder ob ihr Ideen habt, was der kleine Wichtel alles so anstellen könnte.

Am Allerwichtigsten: wie könnte der Weihnachtswichtel heißen?

 

Wichtelige Grüße, ich bin so gespannt auf die Kinderaugen!

 

Die Große

 

*Werbung wegen Markennennung, aber selbst gekauft

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