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Bienenwachscreme - Das 3in1-Hausmittel

Ganz einfach selbst gemacht und unheimlich ergiebig

 

Ich liebe Hausmittel. Der Gedanke Dinge des täglichen Bedarfs selbst herzustellen, oder spezielle Produkte durch einfache Mittelchen zu ersetzen gefällt mir einfach. Zu wissen, was „drin“ ist, ist neben der oft großen Kostenersparnis dabei ein besonderer Vorteil. Seien wir doch einmal ehrlich – wer liest sich schon die Zutatenliste von Reinigern und Pflegeprodukten genau durch, und selbst wenn – spätestens nach dem dritten, kaum entzifferbaren Fremdwort gebe ICH immer auf.

Ich mag simple Rezepte mit wenigen, aber dafür hochwertigen Zutaten. Da unser aller Zeit rar ist, und man nicht für jedes Wehwehchen und jeden Haushalts-Notfall ein eigenes Mittel zusammen rühren mag, kommt die Rettung in Form von All-In-One-Produkten.

Ich war eigentlich nur auf der Suche nach einem Rezept für eine hausgemachte Lederpflege, weil ich meine Schuhe, die durch den Schnee und Matsch der letzten Wochen sehr gelitten haben, ohne die Chemiekeule pflegen und imprägnieren wollte, die in den meisten Produkten am Markt enthalten ist.

Dabei fiel mir auf, dass zwei wunderbare und simple Naturprodukte nicht nur die Basis für eine hochwertige Lederpflege, sondern auch für Haut- und Holzpflege darstellen. Und warum auch nicht? Leder ist ja im Prinzip nichts anderes als Haut, und Holz braucht, um lange schön und widerstandsfähig zu sein, ebenfalls Fett und profitiert darüber hinaus vom hier verwendeten Wachs.

Ihr ahnt es vielleicht schon. Die Basis bildet mein geliebtes Bienenwachs. Wir haben euch doch nach Weihnachten versprochen, ein Rezept hierzu einzustellen. Und hier ist es nun.

 

Ich bin wirklich begeistert! Anwendungsbereiche: Pflege und Imprägnierung verschiedenster Lederprodukte (z.B. Handtaschen, Portemonnaies oder Schuhe), Pflege und „Aufarbeitung“ von Holz-Oberflächen (z.B. Schneidebretter, Möbel oder Fensterbänke) und Pflege strapazierter Haut an Händen und Lippen. In so genannten Cold-Creams namenhafter Bio-Kosmetikhersteller ist z.B. ebenfalls Bienenwachs enthalten. Das kostbare Naturprodukt schließt Feuchtigkeit ein und verhindert das Austrocknen.

 

Und falls ihr bisher noch nicht überzeugt seid: Die Zubereitung ist unheimlich einfach und schnell. Übrigens auch eine schöne Geschenkidee.

 

Zutaten:

 

  • Kokosöl
  • Bienenwachs – als Block, Pellets, oder auch einfach Kerzenreste (achtet auf die Reinheit; viele Kerzen bestehen nur zu einem Bruchteil aus echtem Bienenwachs)
  • (evtl. hochwertiges ätherisches Bio-Orangenöl)

 

Ich habe 100g Wachs und 200g Öl genommen – ihr könnt das handhaben, wie ihr mögt. Wichtig ist nur das Verhältnis 1:2 Wachs und Öl. Je nachdem, wie viel Wachs ihr also übrig habt, passt ihr das Rezept einfach an.

 

 

Zubereitung:

 

  1. Um das Kokosöl besser verarbeiten bzw. abwiegen zu können, koche ich Wasser im Wasserkocher auf und stelle das Glas mit dem festen Öl in eine Schüssel. Dann gieße ich das kochende Wasser in die Schüssel. Nach einigen Minuten hat sich das Öl verflüssigt, und kann nun ganz einfach abgewogen oder anderweitig verarbeitet werden.
  2. Ihr benötigt eine Bain Marie (=Wasserbad-Schmelzschale) oder einfach eine Schüssel, die ihr in einen Topf mit kochendem Wasser einhängt.
  3. Das Öl gemeinsam mit dem Wachs langsam über dem Wasserbad erhitzen, bis alles geschmolzen ist. Wenn ihr so wie ich mit Kerzenresten von 100% Bienenwachskerzen gearbeitet habt, müsst ihr an dieser Stelle die Dochtreste entfernen. Das geht ganz einfach mit einem Löffel oder einer Gabel.
  4. Wenn alles geschmolzen ist, könnt ihr die Mischung vom Topf nehmen. Wenn ihr mögt, fügt ihr nun noch ätherisches Bio-Orangenöl hinzu. Das hat erstens pflegende Eigenschaften und unterstützt darüber hinaus die Aushärtung. Wichtig ist die Qualität: Bitte nur solches verwenden, welches mindestens für kosmetische Zwecke geeignet ist. Ich nutze z.B. Primavera. Das gibt es in den meisten Drogeriemärkten. Je 100g Kokosöl 3 Tropfen.
  5. Nun könnt ihr die Mischung in vorbereitete Gefäße füllen. Dafür eignen sich alte Alu-Dosen, Schraubgläser etc. Je weiter der Hals, desto besser, weil man leichter an die Creme heran kommt um sie zu entnehmen. Lasst die Mischung in den Gläsern abkühlen und aushärten. Nach wenigen Stunden ist sie einsatzbereit.

 

 

Pflegeanleitung:

 

Ich nutze zum Verteilen am liebsten einen Baumwoll-Lappen. Alternativ eignen sich übrigens alte einzelne Socken sehr gut. Wichtig ist es, Holz und Leder vorher von eventuellem Schmutz und Rückständen zu befreien. Es empfiehlt sich vor der ersten Anwendung der Pflege, das Hausmittel zunächst einmal an einer unauffälligen Stelle zu testen. Dann die gewünschte Menge gleichmäßig verteilen und bei Bedarf nachpolieren.

 

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