Glücksmomente 2021

Schöne Momente sammeln

Es gibt verschiedene Bezeichnungen für ein und dasselbe Gefühl: Glücksmoment, Marmeladenglasmoment, Bonbonglasmoment. Jeder von uns, so hoffe ich zumindest sehr, kennt solche Momente – vielleicht nur nicht bewusst unter einem solchen Begriff. Gemeint sind Momente, in denen man ein solches Glücksgefühl empfindet, dass man am liebsten die Zeit anhalten würde. Momente, die man, so wie sie sind, in ein Einmachglas stecken möchte, um sie zu einem viel späteren Zeitpunkt wieder hervorholen und noch einmal erleben zu können. Könnt ihr euch vorstellen welche Momente ich meine?

Nicht zu verwechseln mit den vielen schönen Momenten, die es bei genauerem Hinsehen jeden Tag gibt. Auch an sehr stressigen oder auf den ersten Blick unschönen Tage. Diese kleinen Momente zu erkennen ist auch sehr wichtig. Ich mag daher auch die Idee, dass man in einem Tagebuch oder Kalender jeden Tag eine Kleinigkeit notiert, die schön war oder für die man dankbar war. Auch das kann langfristig zu größerer Zufriedenheit führen und ist insbesondere für Menschen, die zu Depressionen neigen, eine tolle wiederkehrende Tätigkeit, um sich die positiven Dinge ins Bewusstsein zu rufen.

Hier soll es aber wie gesagt um die Momente gehen, die seltener vorkommen, aber dafür ein richtig wohliges Kribbeln hervorrufen. Momente, an die man sich mit einer kurzen Beschreibung auch in mehreren Jahren noch erinnert, oder mindestens am Ende des jeweiligen Jahres. Keine Sorge, es müssen auch nicht gleich die ganz großen Lebensmomente sein, wie der Heiratsantrag oder die Geburt eines Kindes. Etwas zwischen alltäglich und riesengroß. Ich habe dieses Jahr beispielsweise bereits folgende Notiz auf einen kleinen Zettel gemacht: 4.01.2021: alle 4 halten sich beim Familienlied zum 1. Mal an den Händen, Bambi strahlt, „Wir sind komplett“! Von außen betrachtet war es ein alltäglicher Moment: die Familie sitzt am Tisch und singt (das tun ja viele, die kleine Kinder haben). Für mich hat es sich aber ganz besonders angefühlt. Der Kleine saß dabei in seinem Stuhl, was er erst seit Kurzem tut und zum ersten Mal klappte es, dass der Große seine Hand hielt und er sie nicht wegzog, sondern strahlte, weil er mitmachen durfte. Und ich hatte neben dem Glücks-Kribbeln im Bauch dieses ganz besondere Gefühl von „Wir sind komplett“.

So, das mal als ganz persönlicher Einblick. Jeder hat natürlich ganz andere Momente, die sich für ihn wie ein Glücksmoment anfühlen. Wichtig ist nur, dass ihr sie erkennt, möglichst frisch den Eindruck auf einem Zettel festhaltet und dieses in einem Glas sammelt. Der Zettel muss dabei nicht schön sein, vielleicht trägt es ja sogar der Erinnerung noch bei, wenn ihr es direkt in der Situation auf einem Stück Zeitung oder dem Einkaufszettel oder was auch immer notiert. Oder ihr legt einen Block neben das Glas und habt so die immer gleichen Zettel. Denkt an das Datum, wenn euch dies wichtig ist (vielleicht auch nur bei Kindern und den zahlreichen „ersten Malen“ wichtig, weiß ich nicht). Dann kann man das Jahr über zusehen, wie sich das Glas immer mehr füllt und dann überlegen, wie man mit den Zetteln verbleibt.

Folgende Ideen hätte ich:

Ihr klebt sie in ein schönes Buch und lasst dieses über die Jahre weiter wachsen zu lassen.
Man könnte aber auch die Gläser erst einmal eine Weile sammeln und im Regal stehenlassen
Alle Zettelchen könnten zu einer schönen Collage werden, die man aufhängt.
Wer gar keinen Platz hat, kann die Zettel am Ende ja auch einfach nur alle auf ein großes Blatt legen und fotografieren/scannen und dann entsorgen.

Je nachdem also was ihr so für ein Typ Mensch seid – ich kann ja leider so schlecht wegwerfen, insbesondere Erinnerungen. Die Hauptsache ist aber, dass ihr von den schönen Erinnerungen in schlechten Momenten zehren, euch gemeinsam daran erfreuen und sie vielleicht sogar einmal den Enkelkindern zeigen könnt.

Ich würde mich freuen, wenn wir alle ein 2021 mit zahlreichen Glücksmomenten erleben und diese auch als solche erkennen. Auf geht’s!

Die Große